Die nachfolgenden Seiten hatte Tom mit der Wing ursprünglich für die IG zusammengestellt, und sie erläutert auch dem technisch Unbegabten die Problematik:
BETREFF: Ein bisschen Theorie ?!?
Liebe Wingergemeinde,
viele von Euch sagen:
Ich habe kein Überhitzungsproblem - macht nicht einen solchen Aufstand von dieser Sache! - GUT.
Die Kritiker sagen, dass Du eines bekommen kannst. Auch GUT.
So stehen 2 Meinungen gegeneinander.
Ich habe im folgenden mal grafisch dargestellt, warum man, wenn man sich lange genug im "kritischen Bereich" bewegt, in jedem Fall KONSTRUKTIONSBEDINGT ein Überhitzungsproblem bekommt.
Fall 1 : Normale Fahrt
Die Kühler sind im leichten Winkel gegen den Fahrtwind angeordnet. Der Fahrtwind gelangt
von vorn über die Öffnungen unter den Lampen an die Wärmetauscher und durchströmt sie. An den Austrittsöffnungen links und rechts kommt die erwärmte Luft wieder heraus (und wärmt die Beine der Fahrer?!? => habe ich noch nicht festgestellt).
Fall 2 : Fahrzeug steht bei heissem Motor
Die Ventilatoren laufen und ziehen die Kühlluft durch die Austrittsöffnungen links und rechts in der Verkleidung in das "Fahrzeuginnere". Begründung für diese Art der Kühlung => andernfalls bekämen die Fahrer "warme Beine".
Fall 3: Fahrzeug fährt mit ca. 20 - 25 km/h
Hier wird es interessant. Der Staudruck des Fahrtwindes auf den vorderen Einlassöffnungen entspricht bei dieser Geschwindigkeit in etwa dem Staudruck, den die Ventilatoren erzeugen. Konsequenz: Es fliesst keine Luft mehr durch die Wärmetauscher = Kühlung sinkt auf "0".
Daraus folgt, dass das OH-Problem KONSTRUKTIONSBEDINGT auftritt und zwar bei JEDEM.
Warum schreien nun die einen mehr, die anderen weniger?
Das kann mehrere Gründe haben. Wer fährt schon längere Zeit mit dieser Geschwindigkeit? Dieser Fahrzustand ist vielleicht noch nicht aufgetreten. Es gab und gibt neben diesem Fehler einen weiteren, der Einfluss auf das Erscheinungsbild "Overheating" hat. Bei der Produktion der Zylinderköpfe hat es Gussfehler gegeben, die zur Folge hatten, dass das Kühlwasservolumen niedriger wie vorgesehen ausfällt (warum muss wohl im Zuge der Umrüstaktion von den Händlern eine Kühlwasservolumenmessung durchgeführt werden - ich glaube so 560ml müssen hineingehen, sonnst habt Ihr eins von den fehlerhaften Dingern). Weniger Wasser erhitzt sich bekanntlich schneller.
Welche Abstellmassnahmen hat Honda nun ergriffen:
Da kommt ein Widerstand in die Messfühlerleitung und der "rote Bereich" wandert von ca. 112°C nach 127°C.
Es wird eine neue ECM eingesetzt, die bei oben genannter Geschwindigkeit (20-25 km/h) mit hoher Wahrscheinlichkeit den Zündzeitpunkt in Richtung spät verschiebt und ein bisschen mehr Benzin einspritzt. Diese Massnahmen senken die Verbrennungstemperatur im Motor.
DIESE MASSNAHMEN SIND JEDOCH NICHT GEEIGNET, DAS GRUNDSÄTZLICHE PROBLEM ZU BEHEBEN - die Wärmetauscher werden nach wie vor nicht von kühlender Luft durchflossen, wenn wir die besagte Geschwindigkeit fahren. Aber: Diese Massnahmen zielen auf das Zeitverhalten ab, wann es zu kritischen Temperaturen im Motor kommen kann => nämlich später als vorher.
Das nenne ich "Herumdoktern an Symptomen" und nicht Fehlerbehebung. Richtig herum drehende Ventilatoren sind für mich der einzige Weg - aber dann bekommen wir angeblich "warme Beine".